fern:welt:nah – Die epn hessen-Filmreihe

An mehreren Abenden werden unterschiedliche gesellschaftliche und ökologische Missstände kritisch zur Diskussion gestellt, Bedingungen nachhaltigen Wandels nachgespürt und Handlungsalternativen aufgezeigt. Wir schaffen dabei vielfältige Brückenschläge von Süd nach Nord und Nord nach Süd. Unsere generelle Blickrichtung: Globale Schieflagen von lokalen Initiativen und solidarischen Partnerschaften aus gerade rütteln! Durch Filme mit unterschiedlichem Eine Welt-Bezug und durch anschließende Gespräche mit eingeladenen Gästen und dem Publikum reflektieren wir Eine Welt-Themen aus unterschiedlichen Perspektiven. Die Filmvorführungen und Diskussionen werden dabei immer auch mit konkreter entwicklungspolitischer Arbeit und Eine Welt-Engagement hier vor Ort verknüpft. Als Gastgeber*innen der einzelnen Abende zeichnen verschiedene Mitgliedsorganisationen sowie Freunde des Netzwerks verantwortlich. Sie bieten Gelegenheit, mit ‘Akteur*innen des Wandels’ direkt ins Gespräch zu kommen und entwicklungspolitische Arbeit aus erster Hand kennen zu lernen. Der Eintritt ist frei, Spenden sind erwünscht.

Veranstalter der Reihe: Entwicklungspolitisches Netzwerk Hessen e.V. (EPN Hessen) im Rahmen des hessischen Eine Welt-Promotor*innen-Programms und die Akademie Rabanus Maurus im Haus am Dom

Die 16. Staffel findet zu diesen Terminen, jeweils 19 Uhr, im Haus am Dom, Domplatz 3, Frankfurt, statt:
03.02.2025:
„Sultanas Traum“

Dokufilm (2023) von Isabel Herguera | 76 Min., OmdU

Film, Gespräch

Host: Deutsch-Indische Zusammenarbeit e. V. (DIZ) & Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt e.V. (ASW) – Regionalgruppe Rhein-Main

In einer indischen Buchhandlung entdeckt Inés, eine junge Künstlerin aus San Sebastián, ein rätselhaftes Buch, das ihr Leben verändert: „Sultana’s Dream“, geschrieben 1905 von der bengalischen Autorin Rokeya. Die Erzählung entführt sie nach Ladyland, einem Paradies, in dem Frauen regieren, forschen und im Einklang mit der Natur leben, während Männer hinter Mauern für Hausarbeit und Kinderbetreuung zuständig sind. Die visionären Ideen und die Persönlichkeit der Autorin fesseln Inés, wecken ihren Drang nach Freiheit und inspirieren zu großen Träumen. Auf der Suche nach den Spuren Rokeyas und Ladylands begibt sie sich auf eine faszinierende Reise durch Indien, Bangladesch, Sodepur, Vrindavan, Rom und zurück in ihre Heimat Spanien.


10.02.2025:
Postconflicto Corp: De Esmeraldas, Coca y Cacao

Dokufilm (2021) von Felipe Martinez | 51 Min., OmdU

Film, Gespräch mit dem Co-Produzenten Robert Max

Der Dokumentarfilm zeigt die kolumbianische Region Boyacá, die durch Smaragdabbau, Kokaanbau und Kakaoproduktion geprägt wurde. Er beleuchtet die Herausforderungen und Hoffnungen der lokalen Bevölkerung, die zwischen illegalem Handel und staatlichen Förderprogrammen um alternative Einkommensquellen ringt. Der Film bietet dabei einen Einblick in den langen, teils konfliktbeladenen Transformationsprozess der Region.


26.02.2025:
Wer rettet wen? – Reloaded

Dokufilm (2020) von Leslie Franke und Herdolor Lorenz | 82 Min., OmdU
Film & Gespräch mit Herbert Storn von Business Crime Control

Der Dokumentarfilm beleuchtet die zugrunde liegenden Ursachen und Parallelen von Finanzkrisen und zeigt auf, dass diese nicht das Resultat eines einzelnen Ereignisses sind, sondern vielmehr auf langjährigen strukturellen Problemen beruhen. Zu den zentralen Themen gehören hohe Verschuldung, spekulative Immobilienpreise und ein unreguliertes Schattenbanksystem, das die Weltwirtschaft anfällig für Krisen macht. Der Film kombiniert aufbereitete historische Materialien mit aktuellen Interviews von Experten und Betroffenen aus Europa, um die globalen Verantwortlichkeiten für wirtschaftliche Katastrophen zu hinterfragen. Besonderes Augenmerk wird auf das Jahr 2018 gelegt, als die Weltwirtschaft bereits durch den Zusammenbruch von Finanzderivaten ins Wanken geriet und massive Vermögensverluste verursachte. Diese Ereignisse bildeten nur den Anfang eines stetig wachsenden Risikos, das durch instabile Banken, Immobilienblasen und weiter steigende Schuldenberge noch verstärkt wurde. Der Film zeigt, wie diese ungelösten Probleme die Wirtschaft immer wieder in Krisen stürzen, ohne dass daraus nachhaltige Lösungen erwachsen.
Host: Oikocredit Förderkreis Hessen-Pfalz e.V.


01.04.2025:
Togoland Projektionen 

Dokufilm (2023) von Jürgen Ellinghaus | 96 Min., OmdU

Mit Tzehaie Semere, Referent für Entwicklung, Partnerschaft & Interkulturelles Lernen.

Der Hamburger Filmregisseur Hans Schomburgk reiste 1913 mit seiner Partnerin Meg Gehrts durch die deutsche Kolonie Togo und filmte dort Szenen, die Sklavenarbeit und die Überheblichkeit der Kolonialmacht zeigten. Diese Bilder werden nun von Jürgen Ellinghaus in Togo an den Originaldrehorten gezeigt. Gehrts‘ verklärte Tagebucheinträge und Kolonialberichte stehen im Kontrast zu den harten Realitäten der Bilder. Die Vorführungen regen die Zuschauer*innen zum Nachdenken über Traditionen, Klischees und den „weißen Blick“ an. In ländlichen Dörfern wecken die Filme Erinnerungen an überlieferte Geschichten, während in Lomé junge Menschen diskutieren, wie man mit diesem Material umgehen soll. „Togoland Projektionen“ verdeutlicht, dass diese schmerzhaften Dokumente sowohl in Togo als auch in Deutschland gebraucht werden. Sie helfen, die Geschichte aufzuarbeiten und den heutigen sowie historischen Rassismus zu konfrontieren.
Host: Zentrum Oekumene der EKHN und EKKW



Die 15. Staffel der Reihe  lief im Herbst 2024:

Montag, 9.09.24: Der laute Frühling (2022), Dokufilm, 62 Min.,
Filmgespräch mit Filmemacherin Johanna Schellhagen (online-Zuschaltung)

Die Dokumentarfilmerin Johanna Schellhagen erforscht in ihrem Werk die Gründe und Auswirkungen des vom Menschenverursachten Klimawandels. Sie beleuchtet, wie wir einen Ausweg aus der Klimakrise finden und die bereits absehbaren Folgen mildern können. Dazu führt sie Interviews mit renommierten Klimawissenschaftler:innen wie Andreas Malm und Julia Steinberger und trifft auf Aktivist:innen, die sich weltweit für Klimagerechtigkeit einsetzen. Der zweite Teil des Films visualisiert durch animierte Sequenzen eine mögliche gesellschaftliche Transformation hin zu einer klimagerechten Zukunft. Ihr Film verbindet die Proteste von Arbeitnehmer:innen mit denen der Klimaschutzbewegung, was sowohl Möglichkeiten als auch Grenzen aufzeigt.
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Dienstag, 24.09.24: Or de vie (2023), Dokufilm, 85 Min., OmdU
Filmgespräch mit Jenny Ouedraogo, Afrika-Referentin der Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt e.V., Berlin

Der Dokumentarfilm „Or de vie“ wurde in einer Goldmine im Süden von Burkina Faso gedreht, wo der Teenager Rasmané zusammen mit Gleichaltrigen unter prekären Bedingungen arbeitet. Tag für Tag schuften sie ohne Schutzkleidung und mit einfachen Werkzeugen in den Stollen, um an das begehrte Gold zu gelangen, ohne dass ihr Minderjährigkeitsstatus jemanden interessiert. Die Kamera bietet einen präzisen Einblick in den Arbeitsalltag, die Organisation und die ständigen Risiken
in der Mine, wobei sie nie voyeuristisch wirkt. Sie konzentriert sich hauptsächlich auf Rasmané, seine Emotionen und seine Interaktionen mit den Aufsehern vor Ort. In ruhigen Momenten sehen wir ihn beim Kochen, Essen und Unterhalten mit seinen Kollegen, wodurch der Regisseur ein intensives Verhältnis zu den Menschen um ihn herum aufbaut.
Gegen Ende des Films wird deutlich, warum.
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Mittwoch, 9.10.24: Lager der Schande – Europas Libyen-Deal (2021), Dokufilm, 61 Min., OmdU
Filmgespräch mit Seenotretterin Sandra Hammamy

Der Dokumentarfilm untersucht die Haftlager für Migrantinnen und Migranten in Libyen, wo Tausende unter unmenschlichen Bedingungen darauf warten, dass Milizen, die EU und die UNO über ihr Schicksal entscheiden. Offiziell von der libyschen Regierung verwaltet, haben jedoch die kontrollierenden Milizen
das Sagen und nutzen die Geflüchteten als Geldquelle. Der Film beleuchtet die Menschenrechtsverletzungen, denen die Betroffenen ausgesetzt sind, und zeigt Videos von Betroffenen, die wertvolle Einblicke in ihren Alltag in den Lagern geben. Viele waren gezwungen, während des Bürgerkriegs an der Seite der Milizen zu kämpfen, und einige waren sogar in bombardierten Gebieten gefangen. Die europäische Politik zielt darauf ab, die Außengrenzen zu schützen, indem sie libysche Behörden unterstützt und so indirekt ein menschenunwürdiges System begünstigt.
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Montag, 28.10.24: Patrullaje (2023), Dokufilm, 84 Min., OmdU
Filmgespräch mit N.N.

Das biologische Reservat Indio-Maíz an der Karibikküste Nicaraguas ist heiliger Boden für das Volk der Rama und der afro-abstammenden Kriol, die es seit Generationen ihr Zuhause
nennen. Da die weltweite Nachfrage nach Rindfleisch steigt, ist diese reiche, artenreiche Umwelt ernsthaft von illegalen Viehzüchtern bedroht, die Flächen stehlen und große Teile des Regenwaldes abholzen, um ihre Herden weiden zu lassen. Bei dem derzeitigen Tempo der Dezimierung könnte das Reservat in weniger als fünf Jahren ausgelöscht sein. In dem Versuch, ihr angestammtes Land zu schützen und einen der letzten verbliebenen Regenwälder in Mittelamerika zu erhalten, schließen sich indigene Ranger mit einem
amerikanischen Naturschützer und Undercover-Journalisten zusammen, um die dunkle Welt des Konfliktrindfleischs zu enthüllen.
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Anmeldung nicht erforderlich | Eintritt frei | Faltflyer zur 15. Staffel   >>>hier downloaden
www.fern-welt-nah.de


Die 14. Staffel  lief im Frühjahr 2024
Die 13. Staffel lief im Herbst 2023

Der Rückblick auf frühere Staffeln ist hier zu finden: www.epn-hessen.de/fern-welt-nah

Veranstalter der Reihe: Entwicklungspolitisches Netzwerk Hessen (EPN Hessen) e.V. in Kooperation mit Akademie Rabanus Maurus im Haus am Dom.

Kontakt und Auskunft über epn Hessen e.V.: Tel. 069-913 951 70 | eMail: info@epn-hessen.de | web: www.epn-hessen.de


Den Flyer zur 5. Staffel im Frühjahr 2018 >>>hier downloaden
Den Flyer zur 6. Staffel im Herbst 2018  >>>hier downloaden
Den Flyer zur 7. Staffel im Frühjahr 2019 >>>hier downloaden
Den Flyer zur 8. Staffel im Herbst 2019 >>>hier downloaden
Den Flyer zur 9. Staffel im Frühjahr 2020
  >>>hier downloaden
Den Flyer zur 12.Staffel im Herbst 2022 >>>hier downloaden